Fürchtet euch nicht!

Sächsische Landesbibliothek Dresden

Mus.2115-E-527

Künstlerische Exzellenz ist keineswegs ein sicherer Garant für Berühmtheit und Rezeption in späteren Zeiten. Oftmals sind es zufällige, manchmal geradezu banale Umstände, die darüber entscheiden, welche Werke auch Jahre oder Jahrhunderte nach ihrer Entstehung noch erlebt werden können. Im Fall von Philipp Heinrich Erlebach war es ein grosser Brand – der Schlossbrand in Rudolstadt im Jahr 1735 – der nur 20 Jahre nach seinem Tod das Vermächtnis dieses grossen Künstlers fast vollständig vernichtet hat.

Trotz einzelner verdienstvoller Bemühungen in den vergangenen Jahrzehnten, liegt bis heute nur ein Bruchteil der ohnehin geringen Anzahl an handschriftlich überlieferten Werken in Editionen vor, wodurch der Komponist Erlebach immer noch gewissermassen ein Schattendasein führt. Das war keineswegs immer so. Unter den deutschen Komponisten seiner Zeit nahm Erlebach eine herausragende Stellung ein, worauf folgendes Zitat aus dem Phrynis Mytilenaeus des Wolfgang Caspar Prinz hinweist: «Von dannen kahm ich gen Rudolstadt / da ist Herr Erlebach bey dem Grafen von Schwartzburg Capellmeister, welcher unter den teutschen Componisten die meiste Satisfaction giebt / und sich trefflich hervor thut…» Von den mehr als 750 Werken, die Erlebach in der Zeit seines Rudolstädter Wirkens als universaler, im französischen, italienischen und deutschen Stil bewanderter, Komponist geschaffen hat, haben glücklicherweise einige Kantaten von besonders hoher musikalischer Ausdruckskraft die Zeiten überdauert. Einige dieser kostbaren Perlen, deren Texte unsere kriegsgeplagte Gegenwart gleichsam aus der Vergangenheit heraus kommentieren, präsentiert das Ensemble ad·petram nun erstmals in neuer Zeit.


Ensemble ad·petram

 

Sopran: Christina Boner Sutter, Cornelia Fahrion

Alt: Jan Börner, Antonia Frey

Tenor: Florian Cramer, Matthieu Romanens

Bass: Dominik Wörner, Álvaro Etcheverry

Violine: Plamena Nikitassova, Katharina Heutjer

Viola: Giovanni Simeoni, Nadine Henrichs, Soko Yoshida

Violone: Matthias Müller

Fagott: Carles Cristobal

Theorbe: Julian Behr

Trompete: Julian Zimmermann, Olivier Mourault

Pauken: Hiram Santos

Orgel und Leitung: Christoph Anzböck


24. September 2023

15.00 Uhr Konzerteinführung, 16.00 Konzert

Klosterkirche Mariastein

 
Next
Next

Tod und Leben